Sieben Prozent so schnell wie möglich
Das Saarland verliert seine Lieblingsorte:
Die Stärkung des Gastgewerbes ist mehr als ein Signal – es ist ein Rettungsring
Saarbrücken. In Saarbrücken macht das „Café Kostbar“ dicht – ein Treffpunkt, wie man ihn in der Landeshauptstadt lange sucht. Gleichzeitig meldet Sterne-Koch Klaus Erfort für sein weit über die Landesgrenzen bekanntes „Gästehaus“ eine Insolvenz in Eigenverwaltung an. In der gleichen Situation befindet sich der „Handelshof“, eines der renommiertesten Gourmet-Restaurants der Region. Drei aktuelle Beispiele, ein gemeinsamer Nenner: Die Lage in der saarländischen Gastronomie ist dramatisch. Eine Schließung folgt auf die nächste. Und was da verschwindet, ist ein Querschnitt durch die Vielfalt der heimischen Gastroszene. Es trifft nicht nur die Großen oder Kleinen – es trifft alle. Vom beliebten Café im Nauwieser-Viertel bis zum Sterne-Restaurant. Die neu formierte Bundesregierung hat erkannt, was in der Branche längst zum verzweifelten Mantra geworden ist – die Rückkehr zur Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer auf Speisen soll kommen. Das ist ein wichtiges Signal und ein großer Erfolg, der eine dauerhafte Planungssicherheit ermöglicht. Doch die Freude darüber wird von einem folgenreichen Aspekt überschattet: Sie soll erst 2026 greifen. Und genau das ist das Problem. Was auf dem Papier wie eine wohlüberlegte Maßnahme für die Zukunft klingt, bedeutet in der Realität: Für viele Betriebe kommt diese Entscheidung zu spät. Denn die Rückkehr zum reduzierten Mehrwertsteuersatz ist nicht nur ein finanzpolitischer Schritt, sondern ein überlebenswichtiger. „Es ist richtig und wichtig, die sieben Prozent wieder einzuführen. Doch der Zeitplan ist es nicht. Jeder Monat, den man verstreichen lässt, kostet Existenzen. Was heute vertagt wird, kann morgen nicht mehr gerettet werden“, weiß Michael Buchna, der Präsident des DEHOGA Saarland e.V.