1000 neue Hotelbetten für Saarbrücken
Neues Messe- und Kongresskonzept
„Deshalb muss endlich ein Messe- und Kongresskonzept her“, erneuert Gudrun Pink,
Präsidentin des DEHOGA Saarland Ihren schon mehrfach vorgebrachten Appell an
Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und die saarländische
Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger. Stadt und Land sind die beiden Gesellschafter der
Congress-Centrum Saar GmbH (CCS), die für die Vermarktung der Saarland- und
Congresshalle zuständig ist. „Jeder Tag, an dem nichts entschieden wird, ist ein verlorener
Tag“ mahnt Gudrun Pink. „Anstatt Geld in die Suche und Bezahlung eines neuen
Geschäftsführers zu stecken, sollte man das dafür zur Verfügung stehende Geld in
Marketingaktionen stecken und die vorhandenen Hallen endlich technisch und optisch
marktfähig machen.“ ärgert sich Pink. „Und nun fällt auch noch das Messegeschäft weg“
gibt Michael Bumb, Ausschussvorsitzender Hotels im DEHOGA Saarland zu bedenken.
„Auch wenn es nur kleine Messen waren, haben sie doch einen festen Platz bei den Hotelreservierungen gehabt und die Messebesucher haben auch die Gastronomie in der Landeshauptstadt genutzt.“ stellt der Hotelier fest.
Industrieansiedlungen forcieren
„Auch um neue Industrieansiedlungen muss die Stadt sich kümmern“, fährt Bumb fort. „Der
Weggang von großen, bisher in Saarbrücken ansässigen Unternehmen wie Peugeot oder
des Saarbrücker Traditionsunternehmens Lakal muss kompensiert werden. Das durch die
Schließung der Messe frei gewordene Gelände wäre eine ideale Fläche für Neuansiedlung
von Gewerbe oder Industrie, was Arbeitsplätze und der Stadt Einnahmen aus
Gewerbesteuer bringen wird" schlägt Bumb vor.
Weitere Ausdünnung der Schienenverkehrsanbindung verhindern
Gäste, die Saarbrücken mit der Bahn besuchen, müssen meistens über die beiden
Schienendrehkreuze Frankfurt bzw. Mannheim. Hier haben sich die Verbindungen spürbar
ausgedünnt. Dies gilt im Besonderen für den Hochgeschwindigkeitsbereich ICE/TGV via
Paris – Saarbrücken - Frankfurt. Hier habe man bereits eine von fünf Verbindungen verloren, erklärt Frank C. Hohrath. Und mit der Alternativroute Paris – Straßburg – Frankfurt, die besonders für die französische Bahngesellschaft attraktiv sei, drohe latent eine völlige Streichung von der Hochgeschwindigkeitslandkarte.
Privathotellerie muss sich positionieren
Vor diesem Hintergrund müssten die Saarbrücker Hoteliers die Zeit bis zur Eröffnung der
neuen Häuser intensiv nutzen, um die eigene Aufstellung und Positionierung selbstkritisch zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren empfiehlt Frank C. Hohrath. Hier steht der
Verband mit einem umfangreichen Angebot von der betriebswirtschaftlichen Beratung bis zu einem umfangreichen Schulungsangebot den Hoteliers zur Seite. „Wir brauchen nach wie vor eine starke Privathotellerie, die dem Gast etwas einzigartiges bietet“ ist sich Hohrath sicher. „Gerade die Privathotellerie bedarf aber auch der Unterstützung bei ihren
Investitionsvorhaben. Dabei muss es gar nicht immer um Förderprogramme gehen“, erläutert Hohrath.
Übertriebene Anforderungen an Brandschutz beseitigen
„Eine Rückführung der Brandschutzvorschriften auf das notwendige Maß wäre – gerade im
Saarland – schon ein großer Schritt, damit das für Investitionen notwendige Kapital auch
dorthin gelangt, wo es hingehört und für den Gast sichtbar ist: in die Ausstattung des Hotels und das Personal. Die Erfüllung der Brandschutzvorschriften erweist sich immer mehr als Hemmnis für Investitionen im baulichen Bereich. Und das nicht nur in unserer Branche. Hier muss eine zukünftige Landesregierung aktiv werden und Abhilfe schaffen“ fordert der Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Saarland mit Blick auf den aktuellen Wahlkampf im Saarland.