Pressemitteilung DEHOGA Saarland - Neues Präsidium ist gewählt

Resilienz als Schlüsselkompetenz 

DEHOGA-Landesverbandstag: Neuwahlen und Aufgaben-Agenda

 

Saarbrücken. Die Gastgeberbranche hat gewählt: Der alte Präsident ist auch der neue. Am 20. Juni 2023 fand im Veranstaltungszentrum „Saarrondo“ der Landesverbandstag des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Saarland eV statt. Hier wurden turnusgemäß auch die Neuwahlen zum Präsidium durchgeführt. So wird Michael Buchna für drei weitere Jahre die Geschicke des DEHOGA Saarland leiten. In seiner zweiten Amtszeit als Präsident steht der Inhaber des Landhotels Saarschleife in Orscholz wieder Irakli Gogadze zur Seite. Der Regionaldirektor bei der Victor's Residenz-Hotels GmbH wurde in seinem Amt als Vize-Präsident bestätigt. Das geschäftsführende Präsidium komplettiert Michael Schley, der erneut als Schatzmeister berufen wurde.Der Inhaber des Gasthauses zur Wilden Ente begleitet diese Position seit 2017.

 

Zwei neue Mitstreiter im Präsidium

Zum zehnköpfigen Präsidium gehören außerdem sieben Ausschussvorsitzende, die die einzelnen Fachbereiche vorstehen. Auch hier stehen Wahlen an – und auf zwei Positionen kam es zu Änderungen. Dabei wurde im Vorfeld ein Ausschuss neu definiert. So hat man den zuvor von Justin Jakob vom JJ's Pub in St. Wendel geleiteten Fachbereich „Junge Unternehmer“ inhaltlich erweitert und ihn in „Gastro-Starter und Unternehmerinnen“ umbenannt. Die DEHOGA-Mitglieder wählen hier Anke Schorn an die Spitze. Die Geschäftsführerin der Mettlacher Abtei Bräu GmbH ist ebenso neu im Präsidium wie Christian Sersch, der die zukünftige „Aus- und Weiterbildung“ leitet. Der Geschäftsführer der Seezeitlodge Hotel & Spa in Nohfelden löst damit Christian Heinsdorf von der Taverne Römische Villa Borg ab, der sich hier über Jahre mit viel Herzblut einbrachte. Keine Veränderungen gab es auf folgenden Positionen: Angelika Hießerich-Peter vom Hotel Haus Schons in Mettlach begleitet weiterhin den „Ausschuss für Tourismus, Kultur und Verkehr“. „Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik“ bleibt unter der Federführung von Jan Willem Fluit, der geschäftsführende Gesellschafter der Finetime GmbH aus Saarbrücken. Carsten Hör von der Genussbüro Saar GmbH verantwortet „Gaststätten, Catering, Partyservice und Gemeinschaftsverpflegung“.Sebastian Becker vom Wirtshaus „Unter der Linde“ in St. Annual ist für den „Ausschuss für Energie, Umwelt und Digitalisierung“ zuständig.Auch Peregrin Maier wurde in seinem Amt bestätigt. Die geschäftsführende Gesellschafter des Parkhotels Weiskirchen leitet weiterhin den Hotelausschuss.

Saarland verliert ein Viertel seiner Betriebe

Michael Buchna geht nun in seine zweite Amtsperiode. Wobei er für seine erste nicht zu beneiden war. Er und seine Vorstandskollegen mussten mit der Corona-Pandemie die schlimmste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg meistern. Und wie das Statistische Bundesamt im März 2023 mit den aktuellen Zahlen der Umsatzsteuerstatistik belegen konnte, hat es die saarländischen Betriebe besonders gebeutelt. Das Saarland hat als einsamer Spitzenreiter von 2019 bis 2021 sage und schreibe 25 Prozent seines gastronomischen Unternehmens verloren. So zählte man an der Saar im Jahr 2021 noch 2.244 Betriebe gegenüber 2.992 im Jahr 2019. Ein Viertel ist ebenfalls verschwunden! Das ist mit Abstand der höchste Wert aller Bundesländer.Im Durchschnitt waren es 16,1 Prozent – in Nordrhein-Westfalen waren es beispielsweise 15,7 und in Bayern 16,4 Prozent. „In der Pandemie zeigte sich, wie fragil die wirtschaftliche Situation des Kulturgutes Gaststätte ist.“ Und der aktuelle „Krisencocktail aus Inflation, Mitarbeitermangel, Lieferengpässen und zunehmenden Unsicherheiten stellt uns weiterhin vor große Herausforderungen“, weiß Buchna. Daher wird eine Hauptaufgabe sein, die Branche resilienter zu machen. Dass hier viele Gastronomen und Hoteliers auf einem guten Weg sind, haben sie bewiesen. Sie mussten sich in der Corona-Krise von einem auf den anderen Tag umstellen. Es gelang ihnen, flexibel, dynamisch und lösungsorientiert auf Schockzustände zu reagieren. Sie haben gelernt, umzudenken. Sie haben Neues ausprobiert und alte Zöpfe abgeschnitten. Diese Resilienz ist eine Schlüsselkompetenz zur Zukunftssicherung.Resilienz stärken bedeutetaber auch, die Branche gegen praxisfremde Schildbürgerstreiche der Politik zu schützen. Das fängt beim Bürokratieabbau an und hört bei der Forderung zur Beibehaltung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf Speisen noch lange nicht auf. Buchna: „Ich werde nicht müde, den politischen Verantwortlichen weiter zu erklären, dass Gastronomie zwar einen Buchstaben mehr besitzt als Astronomie, aber auf dem harten Boden der wirtschaftlichen Realität stattfindet und nicht in den Sternen.“

Die sieben Prozent müssen bleiben!

Daher lautet eine der wichtigsten Forderungen: Für die Zukunftssicherung und für die Wettbewerbsfähigkeit der Restaurants, Wirtshäuser und Cafés ist die derzeitige Regelung der sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen unverzichtbar. „Die Hängepartie um den reduzierten Steuersatz muss schnell beendet werden – und zwar im Sinne einer dauerhaften Entfristung.“ Noch einmal zwölf Prozent Wachstum zum Jahresbeginn 2024 verkraften unsere Gäste kaum. Und auch für die Betriebe ist der reduzierte Satz überlebenswichtig“, betonte der DEHOGA-Chef und meinte weiter: „In der Gastronomie gibt es viele von Familien geführte Klein- und Kleinstbetriebe, die mit Leib und Seele Gäste bewirten.“Das sind eben keine Großkonzerne, die mit vielen Abteilungen auf die spontanen Ideen einer Regierung reagieren können. „Ein Auslaufen der steuerlichen Gleichbehandlung von Essen würde auch eine grundsätzliche Wettbewerbsbenachteiligung innerhalb Europas bedeuten, da 23 der 27 EU-Mitgliedstaaten ihrer Gastronomie einen ermäßigten Steuersatz vereinbaren.“ Eine Stärkung der heimischen Gastgeber ist auch deshalb nötig, weil die Folgen der Krise weiter deutlich spürbar sind sind. Nach drei Verlustjahren in Folge erreicht man immer noch nicht die Umsätze vor Corona. Die Erlöse von 2019 würden derzeit aufgrund der immens gestiegenen Energie-, Personal- und Warenkosten auch gar nicht mehr ausreichen, um die Kosten zu decken. weil die Folgen der Krise weiter deutlich spürbar sind.Nach drei Verlustjahren in Folge erreicht man immer noch nicht die Umsätze vor Corona. Die Erlöse von 2019 würden derzeit aufgrund der immens gestiegenen Energie-, Personal- und Warenkosten auch gar nicht mehr ausreichen, um die Kosten zu decken. weil die Folgen der Krise weiter deutlich spürbar sind. Nach drei Verlustjahren in Folge erreicht man immer noch nicht die Umsätze vor Corona. Die Erlöse von 2019 würden derzeit aufgrund der immens gestiegenen Energie-, Personal- und Warenkosten auch gar nicht mehr ausreichen, um die Kosten zu decken.

Es gibt noch viel zu tun …

Neben den Wahlen stehen auch ein Blick auf die aktuellen Branchen-Themen im Fokus des Verbandstages. Es geht um Mitarbeitergewinnung. Auf der Agenda für die nächsten drei Jahre steht der Fachkräftemangel ganz oben. Ja, dass Arbeitskräfte an allen Ecken und Enden fehlen, das war bereits vor Corona so. Doch die Pandemie hat zu einer beschleunigten und massiven Abwanderung geführt. Ab 2022 war wieder eine Aufwärtsentwicklung zu erkennen. „Doch uns fehlen bestimmt noch 2.000 weitere Beschäftigte“, unterstrich Buchna. Ein anderer Diskussionspunkt galt dem Tourismus. Hier lässt sich feststellen, dass die Übernachtungszahlen steigen.Das Saarland ist als Reiseziel auf dem guten Weg, wieder seinen vor der Pandemie erkämpften Status zu erreichen. Ernüchternd ist jedoch, dass immer noch kein Convention-Büro für die zukünftige Kongresshalle eingerichtet wurde, das mit einer Marketing- und Vertriebsarbeit neue Gäste ins Saarland holen soll. Mit Sorgen wurde auch registriert, dass Zug- und Flugverbindungen geplant werden, ohne das Saarland zu berücksichtigen. Buchna: „Es scheint, dass wir hier den Anschluss verpassen.“

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