DEHOGA begrüßt das neue Jahr
180 Gäste beim Neujahrsempfang im Porsche Zentrum Saarbrücken
Der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Saarland e.V. und der Wirtestammtisch Saarbrücken hatten geladen – und (fast) alle kamen. Am 6. Januar fanden sich rund 180 handverlesene Gäste im Porsche Zentrum in Saarbrücken ein – das war eine neue Rekordbeteiligung. In der liebevoll aufgearbeiteten Kulisse des Autohauses läutete der DEHOGA Saarland mit zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bei seinem traditionellen Neujahrsempfang das gerade angebrochene 2011 ein. Bei ihrer engagiert vorgetragenen Rede zum Neujahrsempfang ließ die Präsidentin des DEHOGA Saarland, Gudrun Pink, das abgelaufene Jahr noch einmal Revue passieren. Gleichzeitig gab sie einen Ausblick auf Themen, die sicher auch 2011 die Branche bestimmen. Vor dem Verband liegen klare Ziele und Aufgaben, die auch im neuen Jahr im Sinne der saarländischen Hotel- und Gaststättenbetriebe in Angriff genommen werden müssen. Und damit fing Gudrun Pink beim Neujahrsempfang gleich schon mal an...Mit wie viel Herzblut die Präsidentin bei der Sache ist, konnten die Gäste an ihren kämpferischen Worten ablesen.
Den Fokus legte Gudrun Pink auf die derzeitigen Aufreger der Branche. Deutlich kritische Worte übte sie noch einmal an der in Saarbrücken geplanten Bettensteuer. Die Präsidentin stellt heraus, dass die Mehrwersteuersenkung in der Hotellerie wirke: „Die Hoteliers schaffen neue Jobs, investieren in Neuanschaffungen, Renovierungen, An- und Umbauten sowie in Mitarbeiterschulungen, erhöhen Löhne und senken die Preise. Das ist ein echtes Konjunkturprogramm für die Wirtschaft in Deutschland.“ Die Debatte um die Rücknahme der Steuersenkung richte erheblichen wirtschaftlichen Schaden an und sei „nicht gerade ein gastfreundliches Signal.“ Des Weiteren würden die Kunden zur Abwanderung aus Saarbrücken geradezu eingeladen – das belege auch das Beispiel Köln. Hier forderte der Bayer-Konzern mit seinen über 350 Gesellschaften unlängst ihre weltweiten Geschäftspartner auf, wegen der Bettensteuer nicht mehr in der Domstadt zu übernachten, sondern auf die Umgebung auszuweichen. Ein solches Szenario kann nie und nimmer im Interesse der saarländischen Landeshauptstadt sein.
Die Präsidentin führte in ihrer Ansprache auch noch einmal unmissverständlich vor Augen, welche negativen Folgen die Regelung eines absoluten Rauchverbots für die saarländische Gastronomie hätte. Pink plädierte daher für eine „Regelung mit Augenmaß“, die Realität hätte längst ein gedeihliches Nebeneinander von Rauchern und Nichtrauchern geschaffen. Eine künstlich aufgepfropfte Regulierung durch zusätzliche Gesetzes käme einer Bevormundung gleich – ohne dabei die existentiellen Einwände der Wirte zu berücksichtigen. Zur Sprache kam auch der 2010 viel diskutierte „Hygiene-Smiley“. Pink warnte davor, die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen unreflektiert in Gastronomiebetrieben öffentlich zu machen. Smiley-Plaketten nach dänischem Vorbild beziehungsweise Internet-Veröffentlichungen könnten unter den derzeitigen Voraussetzungen zu einer Wettbewerbsverzerrung und Rückschritten im Verbraucherschutz führen. Handlungsbedarf sieht Gudrun Pink weiterhin bei der Mehrwertsteuer in der Gastronomie. Hier forderte sie im Sinne der Gleichberechtigung den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent. „Eine gepflegte Mahlzeit in einem Restaurant darf gegenüber einem im Gehen auf der Straße verzehrten Schnell-Imbiss nicht schlechter gestellt sein“, sagte Pink.
Sich informieren, Bekannte und Freunde treffen oder einfach nur nett miteinander plaudern – dafür ist der Neujahrsempfang wie geschaffen. Weiter konnten sich die Mitglieder der DEHOGA-Familie an den verschiedenen Buffets und Theken mit exquisiten Speisen sowie Getränken verpflegen. Hierfür zeigte sich eine breite Palette verschiedenster Sponsoren verantwortlich. Nachträglich dazu: „Chapeau! Und vielen Dank für die Unterstützung.“ Wenn etwas besonders gut gelungen war, sprang früher der Quizmaster einer beliebten Fernsehshow in die Luft und rief: Das war Spitze! Er hätte an diesem Donnerstagnachmittag kaum Boden unter die Füße bekommen. Und das ist das einzig Traurige: Es dauert fast noch ein ganzes Jahr, bis der nächste DEHOGA Neujahrsempfang ansteht.