DEHOGA startet kämpferisch ins neue Jahr
240 Gäste beim Neujahrsempfang im Audi Zentrum Saarbrücken
Saarbrücken. Was für ein Auftakt! Rund 240 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft kamen gestern in das Audi Zentrum Saarbrücken, um mit dem Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Saarland e.V. sowie dem Wirtestamm-tisch Saarbrücken gebührend das neue Jahr willkommen zu heißen. Diese Rekordbesucherzahl beim traditionellen Neujahrsempfang beweist, dass die Hotel- und Gastronomie-Branche sowie auch der Verband eine hohe Anziehungskraft besitzen und ein starkes Stück Wirtschaft repräsentieren. Neben vielen weiteren illustren Gästen folgten auch Saarlands Gesundheitsminister Georg Weisweiler, Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz sowie Staatssekretär Joachim Kiefaber der Einladung.
Unter dem bezeichnenden Motto „Wir erwarten vom neuen Jahr immer das, was das alte nicht gehalten hat. Dabei sind wir es doch selbst, die das Jahr gestalten“, hielt sich Gudrun Pink in ihrer Ansprache nicht lange mit einer Retrospektive von 2011 auf, sondern richtete den Blick nach vorne. Dabei gab sich die DEHOGA-Präsidentin gewohnt kritisch und kämpferisch. Sie stimmte das Fach-Auditorium auf das neue Jahr und seine Herausforderungen ein. So gibt es unter anderem mit dem Ausbau des saarländischen Tourismus, die Ausweitung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf die Gastronomie sowie die Verhinderung der unausgewogenen Hygiene-Ampel drei Kernthemen, welche den DEHOGA Saarland im neuen Jahr beschäftigen werden.
Zunächst wies die Präsidentin deutlich darauf hin, dass die bisherige Tourismus-Förderung in unserem Land als Job-Motor für die Wirtschaft fungiere. Dieser einge-schlagene Weg müsse konsequent weiterbeschritten werden. „Wir erwarten nun, dass diese Politik fortgesetzt wird und nicht durch allzu große Etatkürzungen im Tourismus konterkariert werden“, sagte Gudrun Pink. Zumal sich der DEHOGA nicht für parteipolitische Zänkereien hergebe, sondern reine Verbandspolitik betreibe ¬– unabhängig von jeder politischen Couleur. Gerade die Hotellerie konnte durch den ermäßigten Mehrwertsteuersatz und der damit einhergehenden Gleichstellung im europäischen Vergleich nicht nur Arbeitsplätze schaffen. Bundesweit wurde von dieser Branche auch rund eine Milliarde Euro investiert. Und damit gelang der DEHOGA-Präsidentin elegant der Brückenschlag zum zweiten Kernaspekt: „Es gibt überhaupt keinen Grund zur Annahme, dass dies nicht auch in der der Gastronomie geschehen würde, gäbe man ihr die Gleichstellung mit dem Bäckerei- und Fleischereigewerbe, die schon jetzt in den Genuss der ermäßigten Mehrwertsteuer kommen.“ Die sieben Prozent seien
eine Erfolgsstory und würden auch für die Gastronomie mehr Arbeitsplätze, mehr Aufträge für das Handwerk, mehr Spielraum für Lohnanpassungen sowie mehr Investitionen in die Qualität der Mitarbeiter bedeuten.
Als dritter Punkt bezog Gudrun Pink eindeutig Stellung zur angedachten Hygieneampel. Beherzt machte sie klar, dass der Verband unter keinen Umständen eine Missachtung der Hygienerichtlinien dulde. Ganz im Gegenteil: Der DEHOGA steht für eine strikte Einhaltung der Vorschriften. „Eine gute Hygiene ist die Basis jeglicher gastronomischer Leistung. Und wer hier schludert, dem gehört auf die Finger gehauen und im Extremfall das Lokal geschlossen. Ohne Wenn und Aber“, unterstrich Pink. Doch mit sechs stichhaltigen Argumenten beziehungsweise ungelösten Fragen konnte die Präsidentin aufzeigen, dass eine Hygieneampel beileibe keine Transparenz herstelle – zumal eine Umsetzung im Saarland alleine schon von der Anzahl der Lebensmittelkontrolleure kaum möglich ist. Auch ist die Ampel definitiv nicht das geeignete Mittel, um schwarzen Schafen das Handwerk zu legen.
Zum Schluss ihrer Rede bedankte sich die Präsidentin noch für die vielen ehrenamtlichen Mitstreiter im Verband ¬– seien es nun beispielsweise die Organisatoren des alljährlichen DEHOGA-Golfturniers oder die Mitglieder, die sich aufopferungsvoll um die Jugendarbeit kümmerten. Ein großes Dankeschön ging auch an die DEHOGA-Partner aus der Industrie und Wirtschaft, die sich vor allem in dem neu ins Leben gerufenen Projekt „Partnerschaft für das Gastgewerbe“ im Verband engagierten.
Joachim Kiefaber versicherte in seiner Begrüßungsrede: „Die Tourismuspolitik ist seit Jahren durch eine parteiübergreifende Zusammenarbeit geprägt. Und das wird auch weiter so Bestand haben.“ Daneben stellte der Staatssekretär den Zuhörern auch kurz das zusammen mit dem DEHOGA Saarland initiierte Projekt des Tourismus-Lotsen vor. Nach dem offiziellen Akt kam es beim Neujahrsempfang dann zu dem, was der DEHOGA am besten kann: Man zelebrierte die Gastfreundschaft. Mit vielen interessanten Gesprächen endete so die Jahresauftaktveranstaltung bei einem guten Glas Wein, einem kühlen Blonden und leckerem Essen.
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