Reduzierter Mehrwertsteuersatz für die Hotellerie nimmt Hürde Bundesrat

Wichtiger Impuls für Konjunktur und Tourismus – Steuergerechtigkeit auch für Gastronomie erforderlich

(Saarbrücken,18.Dezember 2009) Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Saarland e.V. begrüßt die Verabschiedung des Wachstumsbeschleunigungsgesetzs durch den Bundesrat. „Die darin enthaltene Senkung der Mehrwertsteuer für die Hotellerie schafft Steuergerechtigkeit in Europa – und das genau zur richtigen Zeit“, so Gudrun Pink, Präsidentin des DEHOGA Saarland.

Die Mehrwertsteuerreduzierung in der Krise gibt den Unternehmern wertvolle Handlungsspielräume für Investitionen, Erhalt und Ausbau von Arbeits- sowie Ausbildungsplätzen, Mitar-beiterqualifizierung und -entlohnung sowie Preissenkungen. „Viele Hoteliers werden die ersparte Mehrwertsteuer mittels Neuanschaffungen, Renovierungen oder An- und Umbauten schnell in den Wirtschaftskreislauf zurückführen“, erläutert DEHOGA Saarland Hauptgeschäftsführer Frank C. Hohrath. „Das wird auch der Gast zu schätzen wissen. In der Hotellerie zählt nicht nur der Preis, sondern vor allem ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Es kommt auch auf das Ambiente, die Einrichtung und die Ausstattung unserer Häuser sowie auf die Servicequalität an.“

Zum Hintergrund: Wohl kaum eine andere Branche ist so international ausgerichtet wie der Tourismus. Dabei ist ein reduzierter Mehrwertsteuersatz für den Beherbergungsbereich in Europa keine Ausnahme, sondern der Normalfall. Nunmehr machen 22 von 27 EU-Mitgliedsstaaten von der Möglichkeit reduzierter Steuersätze Gebrauch. Das Saarland ist mit starken touristischen Nachbarländern und geringern Mehrwertsteuersätzen besonders betroffen. Gudrun Pink: „Während Hoteliers in Frankreich nur 5,5 Prozent und in Luxemburg gerade einmal 3 Prozent Mehrwertsteuer an das Finanzamt abführen müssen, waren es bei uns satte 19 Prozent.“

Tatsache ist auch, dass das klassische Beherbergungsgewerbe in Deutschland und vor allem im Saarland nicht nur mittelständisch, sondern weitgehend kleinbetrieblich strukturiert ist. Fast ein Drittel der Betriebe in Deutschland setzt jährlich weniger als 100.000 Euro netto um. Bei 76 Prozent der Betriebe liegt der Jahresnettoumsatz unter 500.000 Euro. Nur 13 Prozent der Betriebe machen über eine Million Euro Umsatz (netto). Nur 142 Hotels erwirtschaften jährlich mehr als zehn Millionen Euro Nettoumsatz. Das sind nur 0,4 Prozent der Gesamtbranche.

Die meisten Hotels in Deutschland und im Saarland werden nach wie vor individuell geführt. Zur Kettenhotellerie gehören deutschlandweit nur 1.283 Betriebe. Das entspricht einem Anteil an allen Betrieben von 3,4 Prozent. Im Saarland ist dieser Anteil noch wesentlich geringer. „Da besteht also kein Platz für Neidkampagnen unter Verweis auf das Klischee der allein profitierenden Luxushotelketten“ führt Gudrun Pink weiter aus.

Große Hoffnungen setzt die Branche auf die von der schwarz-gelben Koalition zugesicherte Expertenkommission zur Beseitigung bestehender Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten im geltenden Mehrwertsteuersystem. „Auch für die Gastronomie müssen die massiven Wettbewerbsnachteile schnellstens beseitigt werden“, mahnt Pink an: „Es geht um Gleichbehandlung der gastronomischen Betriebe mit den Bäckern, Metzgern und dem Lebensmitteleinzelhandel, die seit Jahren im Genuss von sieben Prozent sind.“

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