Tarifverhandlungen 2018

Neuer Tarifvertrag für das saarländische Hotel- und Gaststättengewerbe abgeschlossen

Saarbrücken, den 07.09. 2018 Die diesjährigen Tarifverhandlungen für die fast 20.000 Beschäftigten im saarländischen Hotel- und Gaststättengewerbe sind heute in der zweiten Runde zum Abschluss gebracht worden. Beide Seiten betonten die konstruktive Verhandlungsatmosphäre.

 

Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit vom 1. Juli 2018 bis 31. Dezember 2020.

Während der Laufzeit erfolgen drei Entgelterhöhungen. Die erste tritt bereits zum 1. Oktober 2018 in Kraft, die zweite zum 1. Januar 2019 und die dritte zum 1. Januar 2020. Unter Berücksichtigung der Laufzeit und der drei Leermonate Juli, August und September beträgt die durchschnittliche Erhöhung über alle Lohngruppen 2,55 %.

Die unterste Tarifgruppe ist auch zukünftig identisch mit dem gesetzlichen Mindestlohn.

Die Ausbildungsvergütungen steigen in drei Stufen auf 1.000 € im dritten Lehrjahr ab dem 1.1.2020.

„Dies ist ein fairer Abschluss.“ kommentiert Jan Willem Fluit, Verhandlungsführer des DEHOGA Saarland den Tarifabschluss. „Unsere Branche beschäftigt auch im Saarland überproportional viele Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung, oftmals auch mit Flucht- oder Migrationshintergrund. Hier leisten die Betriebe, die ihrerseits in ihrer überwältigenden Mehrheit inhabergeführte Kleinbetriebe sind, einen wertvollen Beitrag, um diese Personen aus der Arbeits- und Perspektivlosigkeit herauszuholen. Für eine Übergangsphase, also bis diese Menschen sich im Job zusätzliche Kennntnisse angeeignet haben, die sie für die nächsthöhere Tarifgruppe qualifizieren, ist es angesichts der wirtschaftlichen Lage der Maße der Betriebe notwendig, den gesetzlichen Mindestlohn auch als tarifliche Untergrenze aufrecht zu erhalten.“ führt Fluit aus. „Wichtig war uns auch, eine differenzierte Erhöhung der Löhne unter Berücksichtigung der Fähigkeiten der Mitarbeiter anstatt einer linearen Erhöhung - wie von NGG zu Verhandlungsbeginn gefordert - zu vereinbaren. Indem der Ecklohn (Bewertungsgruppe 3.1) zum 1.1.2020 sukkzessive auf rund 2000.- € monatlich bzw. 11.60 € pro Stunde wächst haben wir einen echten Anreiz und eine Perspektive für die Tätigkeit in unserer Branche geschaffen und treten so dem Fachkräftemangel entgegen. Gleiches gilt für die Ausbildungsvergütung.“ erklärt Fluit weiter.

„Wir werden jetzt unsere Mitglieder zeitnah und umfassend über die Einzelheiten sowie die neuen Tariflöhne in den einzelnen Bewertungsgruppen informieren.“ kündigt Frank C Hohrath, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Saarland an.

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